Es gibt aber einen Baden-Württemberger, der ist echt krass drauf: Florian Bassfeld aus Remseck. Der hat bisher elf Länder bereist – und das nur mit einem Supermarkt-Fahrrad, seinem Hund Rocky und, jetzt kommt’s, ganz ohne Geld.
Es ist so, dass man ohne Geld definitiv besser mit den Leuten in Kontakt kommt, weil wenn man Geld hätte, dann würde man ja einfach ins Hotel gehen und wäre dort für sich. Je nach den Umständen mache ich immer das Beste aus dem, was ich habe. Ich will den Leuten damit vermitteln: „Egal wieviel Geld du hast und wie deine Lebensumstände aussehen, du musst immer weiter dein Ding machen und an dich glauben.“
Aber wie schafft er das ohne Geld? Schließlich muss er auch seinen Hund Rocky versorgen.
„Ich habe eine kleine Gitarre dabei und verdiene mit Straßenmusik den ein oder anderen Euro. Außerdem sammle ich Pfandflaschen, aber immer ohne zu betteln. Ab und zu bekomme ich auch eine Übernachtungseinladung von Leuten, aber meistens schlafe ich im Zelt.“
Natürlich ist das kein Zuckerschlecken. Florian kommt auf seinen Reisen oft an seine Grenzen. Auf dem Weg durch Norwegen Richtung Nordkap ging sein Zelt kaputt – sein einziges Zuhause auf der Reise.
„Zum Glück hat mich ein netter Albaner, der in einem Baumarkt arbeitet, mit zu seiner Familie genommen. Seine Tochter hat mir sogar ein neues Zelt geschenkt.“
Solche Erlebnisse zeigen, wie viel Hilfsbereitschaft Florian auf seinen Reisen erfährt. Sein nächstes Abenteuer steht bereits fest: der „Iron Curtain Trail“. Dieser Radweg führt vom Nordkap in Norwegen über Estland, Lettland, Litauen, Polen und Deutschland bis zum Schwarzen Meer. Insgesamt sind das rund 10.000 Kilometer.
„Ich starte im Mai 2020,“ sagt Florian. „Dann hole ich mein Fahrrad am Nordkap ab und radle Etappe für Etappe weiter.“ So war zumindest der Plan, denn dann kam die Corona-Pandemie. Also bin ich 2020 zusammen mit meinem Husky nach Italien geradelt. Das war definitiv eine Radtour im Ausnahmezustand.
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